schreibt Birgit Feliz Carrasco in ihrem Yoga Tagebuch und spricht mir mit diesen Worten aus dem Herzen.
Yoga ist ein seit 5000 Jahren währendes und bewährtes Lebenssystem, das nie seine Gültigkeit verloren hat, weil es umfassend, nachhaltig und liebevoll ist. Denn Yoga beschreitet stets den Weg nach innen, der zu einer Selbstreflexion führt, die Haltung, Gewahrsamkeit und Optimismus fordert, aber vor allem auch fördert. Das Wort Yoga bedeutet Verbindung, es bedeutet etwas miteinander zu verknüpfen, etwas zusammen zu führen, das zusammengehört. Yoga ist eine Hilfe zum Praktizieren grundlegender, spiritueller Wahrheiten und ist keine Religion. Yoga vermehrt die Liebe, Leichtigkeit und Achtsamkeit, egal welcher Yogastil betrieben wird.
Yoga setzt den Schwerpunkt auf die Arbeit mit dem Geist und dem Zugang zum Bewusstsein. Dabei geht der Weg über den Körper, die Atmung, die Achtsamkeit. Die Bewusstseinsarbeit des Yoga fängt nicht erst auf der Matte an, sondern bei der inneren Haltung, mit der wir im Alltag denken, fühlen und handeln. Yogameister Pattabhi Jois sagte: "Mache deine Praxis und alles wird kommen". Alles kommt, weil die Yogaübungen wirken. Jedes Asana bringt einen bestimmten physischen, physiologischen und psychischen Gewinn. Yoga fördert die körperliche, seelische und geistige Entwicklung durch eine Lebensführung, welche von gesundheitsfördernden Regeln geprägt ist. Den Leitfaden dazu gab uns Patañjali mit den acht Stufen des Yoga.
Dazu gehören Ethik (yama und niyama), Körperhaltung (Asana), Technik der Atmung (Pranayama), das Zurückziehen der Sinne nach innen (Pratyahara), Konzentration (Dharana), Meditation (Dhyana) und vollkommene Erkenntnis (Samadhi). Dieser Weg führt zu einem Zustand der inneren Freiheit, der von äusseren Einflüssen unabhängig erhalten werden kann.
Die Praxis von Yoga gibt dir mehr Energie, Kraft, Vitalität, Langlebigkeit und einen hohen Gesundheitsstandard. Du wirst in jedem Aspekt des Lebens Erfolg haben, sagte Swami Sivananda. Yoga kann nicht Einzel-symptome kurieren, sondern erfasst und verändert den Menschen in seiner körperlich- geistig- und seelischen Komplexität.
Yoga ist so wunderbar, weil alle Yoga praktizieren können, unabhängig von Raum und Zeit. Zur Not dient auch der nackte Fussboden als Übungsplatz. Yoga kann bei alltäglichen Verrichtungen, alleine zu Hause und unterstützend in einer wöchentlichen Yogaklasse geübt werden. Yoga ist unabhängig von Kultur, Glaube, Alter und Können. Yoga bedeutet, den Weg in dein Herz zu finden.
Die Sehnsucht nach Zufriedenheit, nach Liebe und Geborgenheit kann mit Yoga gestillt werden. Denn dieser innerste Kern zu dem der Yogaweg uns führt, ist immer schon in uns vorhanden. Wenn wir regelmässig Yoga praktizieren, können wir dieses Glück immer öfter erfahren. Dann strahlen unsere Augen, wir versprühen Energie und Fröhlichkeit um uns, wir fühlen uns einfach gut und wohl. Wir sind friedlich und vielleicht empfinden wir uns ganz einfach als "Ganzes". Yoga kann uns aber auch unsere "unangenehmen" Seiten aufzeigen, uns lehren sie zu akzeptieren und zu transformieren. Yoga kann uns reich beschenken und führt uns weg vom Kopf ins Herz.
der im Westen so beliebte Körperyoga, der "klassische Yoga" und versteht sich quasi als Dach unter dem sich etliche Zweige der vielfältigen Yogadisziplinen vereinen. Manche dieser Yogastile sind in ein grosses und mehrere Jahrtausende altes philosophisches und spirituelles Konzept eingebettet. Andere werden erst neu erfunden und passen sich dem Westen an. In der Asanapraxis (den Körperübungen) geht es in erster Linie darum, über willentliche Dehnung und Kraftentwicklung Blockaden zu lösen; Gesundheit und Wohlbefinden in Körper, Geist und Seele zu finden.
Hatha-Yoga ging historisch aus der tantrischen Tradition hervor, die es sich zum Ziel setzte, das Körperliche nicht als Hindernis zu betrachten, sondern vielmehr als Hilfe zur Verwirklichung. Der Körper ist der Tempel der Seele, der Raum der Erfahrung, der Ort der Erkenntnis. In diesem Sinne entwickelten Hatha-Yogis eine ausserordentliche Körperkultur mit einer ungewöhnlichen Beherrschung von Organen und Energien. Im Westen fand Hatha-Yoga erst grossen Anklang, als seine positiven gesundheitlichen und therapeutischen Aspekte bekannt wurden.
Heute gibt es an jeder Ecke ein breites Yogaangebot. Man sieht der Ausschreibung des Kurses in der Regel nicht an, welche Ausbildungen die Lehrperson genossen hat und mit welchem Hintergrundwissen jemand unterrichtet. Ob es sich um ein reines Fitnessprogramm unter dem Decknamen Yoga handelt oder ob authentischer Yoga gelehrt wird, merkt man erst nach ein paar Kurslektionen. Daher empfiehlt es sich gut zu prüfen, was man von einem seriösen Yogaunterricht erwartet und Schnupperlektionen zu besuchen um langfristig den Lehrer oder die Lehrerin zu finden, welche zu einem passt.